Kategorie: Jansen

  • II. Nationalismus, Spätkolonialismus, Weltkriege (27 – 50)

    1) Beendete WW1 oder WW2 das „Zeitalter des Imperialismus“? Imperien bildeten bis 1945 weltweit die dominante politische Organisationsform. In WW1 setzten UK wie Frankreich zusammen Kolonialbevölkerung im Millionenbereich ein. Zwar verschwanden die WW1-Verlierer als Kolonialmächte, die Gewinner konservierten aber ihre Kolonialreiche oder vergrößerten sie sogar (aus Verlierer-Territorien). Die Satzung des Völkerbundes (1920+) bekannte sich zur…

  • I. Dekolonisation als Moment und Prozess (7 – 27)

    1) 2 optische Leckerbissen vorweg: Eine png-Map „Kolonialmächte und Kolonialgebiete 1945“ https://de.wikipedia.org/wiki/Dekolonisation#/media/Datei:Colonization_1945.png – sowie eine gif-Geo-Bilderstrecke zur „Chronologie der Unabhängigkeit afrikanischer Länder“ https://de.wikipedia.org/wiki/Dekolonisation#/media/Datei:African_nations_order_of_independence_1950-1993.gif. 2) Dekolonisation: Bedeutung und Begriff: 1: Dekolonisation als vielleicht der wichtigste historische Prozess des 20. Jahrhunderts (D. Rothermund). 2: Der Begriff mutet technisch, undramatisch, aus der Verwaltungspraxis kommend an. 3: Da er…

  • IX. Kolonialistisches Denken und Kolonialkultur (110 – 125)

    1) Grundelemente kolonialistischen Denkens, besonders in seiner reifen Spätform: (0) 3 (unterschiedliche) Dinge möchte ich vorweg hervorheben: Ohne extreme Vergröberungen scheint es nicht zu gehen. Nicht alle „Weißen“ führten sich als Kolonialherren auf. Als Beispiel wird der Schriftsteller George Orwell (1903-1950) genannt (1922-1927 Polizeioffizier in Burma), der mehrere Kolonialismus-kritische Bücher geschrieben hat (111). Das koloniale…

  • VIII. Kolonialismus und die Vielfalt des Kulturellen (99 – 110)

    1) Aspekte von kulturellen Interaktionen: Das Aufeinandertreffen von expansiver westlicher und kolonialer Kultur führte zu sehr unterschiedlichen Resultaten – selten zum völligen Zusammenbruch vorkolonialer Kosmologien, überall aber zu ihrer „Destrukturierung“ in Fragmente (in schwächerer oder stärkerer Form). Auch die westliche Zivilisation hat sich kaum jemals ungebrochen durchgesetzt. Der globale Prozeß der „Verwestlichung“ begann früher als…

  • VII. Koloniale Gesellschaften (88 – 99)

    1) Koloniale Gesellschaften sind bislang kaum theoretisch konzeptualisiert worden. Die Autoren graben 2 Texte aus – Furnivall (1944, am Beispiel Burma – mehr ökonomisch orientiert) und Smith (1965, am Beispiel der britischen Karibik, mehr kulturell ausgerichtet). Klar sollte erst mal sein, dass es keine gute Idee ist, diese gesellschaftlichen Realitäten auf nur 2 Zustände zu…

  • VI. Koloniale Wirtschaft (77 – 88)

    1) Die Errichtung kolonialer Herrschaft war eines der wichtigsten Mittel, um jenem interkontinentalen Tauschzusammenhang frische Quellen von Naturreichtum und menschlicher Arbeitskraft dauerhaft zu erschließen. Die konkreten Auswirkungen nach Zeit und Raum waren außerordentlich verschieden. 2) Die Kontinuitäten über Dekolonisationen hinweg waren oft stark. Das Ende eines kolonialen Herrschaftsverhältnisses mußte keineswegs die Beseitigung wirtschaftlicher Abhängigkeit nach…

  • V. Der koloniale Staat (61-77)

    1) Regimetypen und Herrschaftspraxis 1: Imperiale Inhomogenitäten: Kein einziges modernes Imperium war homogen, insbesondere auch das französische überhaupt nicht. Das britische Kolonialrecht kannte (zu Beginn des 20. Jahrhunderts) mehr als 40 Statusarten überseeischer Gebiete, deren Kontrolle sich auf 3 Ministerien verteilte: Auf das Colonial, das India und das Foreign Office. 3 dieser strukturellen Entitäten sind…

  • IV. Eroberung (1) – Widerstand (2) – Kollaboration (3) (S. 47-62):

    ad (1): 1. 8 Phasen des Herrschaftsaufbaus (Modell für Amerika/45+) Es beginnt mit der Terrainerkundung (1) und endet mit dem Aufbau eines kompletten kolonialen Herrschaftsapparates (8). Dieses Modell paßt am ehesten für einige Teile Amerikas. Es paßt (z.B.) nicht: 2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen spanisch-katholischer und neuenglisch-puritanischer Herrschaftsausübung: Letztere war (theoretisch) die strukturell gewaltsamere, weil…

  • III. Epochen des Kolonialismus (S. 28-45) (II)

    3) 1520 – 1975: 6 Schlüsselperioden (S. 33-47): Dieses Unter-Kapitel fängt mit einem Intro an, in dem die großen Schwierigkeiten eines Periodisierungsunterfangens angesprochen werden; der Schwerpunkt liegt in den ersten 5 Perioden auf kolonialen Neubildungsphasen, Periode 6 thematisiert die Dekolonisation: Hier eine Übersicht anhand der jeweiligen Unter-Überschriften. (1) 1520 – 1570: Aufbau des spanischen Kolonialsystems…

  • I. „Kolonisation“ und „Kolonien“ (S. 7-18)

    1) Wenn Sie sich die verlinkte Karte angucken (https://de.wikipedia.org/wiki/Kolonialismus#/media/Datei:World_1898_empires_colonies_territory.png), dann werden Sie leichter nachvollziehen können, dass die koloniale Welt von unzähligen Variablen auf verschiedenen Seiten abhängig war. Sie war stark geprägt von spontanen Reaktionsweisen, starken Veränderungen im historischen Verlauf – also ein vielfach unübersichtlicher und uneindeutiger Tausendsassa. In diesem Buch muß natürlich reihenweise zu gewissen…