223-230: In diesem Kapitel geht es erstmalig (nicht letztmalig) um die VR China. Das Zeitfenster beginnt in den 50er-Jahren und verblaßt irgendwann in den 80er-Jahren. Mitte der 50er hatte Beijing Halbleitergeräte als wissenschaftliche Priorität erkannt. 1960 wurde das 1. Halbleiterforschungsinstitut in Beijing gegründet. 1965 wurde der 1. Integrierte Schaltkreis entwickelt. Dann passierte Unheil: Angeblich lief es so: Mao stürzte das Land in die Kulturrevolution und die chinesische Chip-Entwicklung fiel in eine tiefe Krise. Weswegen? 1. Weil in China nicht auf Liu Shaoqi gehört wurde, der der Elektronikindustrie massive Prioritäten eingeräumt hätte, während Mao u.a. noch in dem prioritären Paradigma von Eisen- und Stahl-industrie festhingen. 2. Weil Mao u.a. einer Art Massen-Absolutismus anhingen (also Hunderte Millionen Menschen mobilisieren wollten), während Liu sich in Sachen Chips auf die Gruppe der Fachleute stützen wollte, was als die positive Alternative unterstellt wird.-
In dieses Bild paßt nicht so recht hinein:
1. Die Shanghai-Halbleiterfertigung, über die man nur in den Anmerkungen überhaupt etwas erfährt, war mindestens seit 1969 sehr aktiv. Was war da tatsächlich los? 2. 1975 landete eine Delegation mit John Bardeen
(1908-1991) in Beijing. Er (zweifacher Physik-Nobelpreisträger) war einer der wichtigsten Personen in der Halbleiter-Szene überhaupt. Ein Indiz für Vernachlässigung des Themas Chip ist das ja wohl nicht. 3. War es eine Losung in der Kulturrevolution „Alle müssen Halbleiter herstellen“? Soll das als Unterschätzung zu werten sein?
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