29) „Wir wollen eine Halbleiterindustrie in Taiwan“


mit der Chip-Auftragsfertigung als der Krönung(darf ich ergänzen): 215-222: Dieses Kapitel baut auf Kapitel 12 (Taiwan-I) auf. Morris Chang hatte bis 1949 in Festlands-China an zahlreichen Orten gelebt (Ningbo, Nanjing, Guangzhou, Chongqing, Shanghai und Hongkong). Er entstammte einer Oberschichtenfamilie, sympathisierte mit der Kuomintang und verließ Festlandschina 1949 und ging in die USA. Hier stieg er zu einem der wichtigsten Leiter von TI auf, wurde aber (zu seinem Leidwesen) nicht CEO und verließ dann nach Jahrzehnten TI. Inzwischen war er mehr Texaner als alles Andere. 1985 bekam er von K.T. Li (1910-2001), dem langjährigen ministeriellen „Gottvater der Technologie“ in Taiwan, ein Angebot (mit finanziellem Blankocheck und der Zusicherung großen eigenen Spielraums), das man nicht ablehnen konnte. 1987 gründete er dort (die halbstaatliche Firma) TSMC, die im Jahre 2022 einen Jahresumsatz von 75,9 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 34,1 Milliarden US-Dollar einfuhr und damit Intel und Samsung hinter sich ließ. Das Spezifikum dieser Firma ist Chip-Auftragsfertigung. Sie entwerfen die Chips nicht, das müssen andere tun, sie bauen sie aber. Das Konzept von Conway/Mead, nämlich Chip-design und -fertigung zu trennen oder das Konzept von fabriklosen Unternehmen, läßt grüßen. Damit schaffte Taiwan quasi den Sprung vom Chip-Unterhaus (nur Halbleiterbauelemente montieren) ins Chip-Oberhaus.


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