145-152: „Wir befinden uns in einer Todesspirale“ meinte Noyce zu einem Journalisten (1986). In seinen pessimistischeren Momenten sah er auf das Silicon Valley ein Ende wie bei der einstigen Automobil-Metropole Detroit zukommen. In seinen letzten Jahren hatte er die Zügel bei Intel an Moore und Grove übergeben und schätzte, dass er in den 80er-Jahren die Hälfte seiner Zeit in Washington D.C. verbracht hätte, wo er quasi Lobbyarbeit für die Halbleiterbranche machte. Er und andere forderten zu diesem Zweck 6 Maßnahmen: 1. Ein drastisches Zusammenstreichen der Kapitalertragssteuer. 2. Kapitalistische Radikalisierung der Richtlinien für Finanzmärkte, Pensionsfonds sollten auch in Risikokapitalfirmen investieren dürfen. 3. Der Schutz des geistigen Eigentums sollte verschärft werden (Semiconductor Chip Protection Act). 4. Drohen via Japan mit Zöllen und Abschluß eines Abkommens mit Japan vor dieser Drohkulisse (Japan versprach seine DRAM-Chip-Ausfuhren zu deckeln). 5. Eine Gruppe führender Chiphersteller und das Pentagon gründeten (1987) ein Konsortium namens Sematech: Die (etwas verwaschene) Grundidee dabei war, dass die Industrie mehr Kooperation bräuchte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Noyce (quasi der inoffizielle Bürgermeister des Silicon Valley) stellte sich als Leiter zur Verfügung. Was für eine Entität Sematech war, war schwer enger einzukreisen. 6. Noyce legte den Schwerpunkt auf die Rettung der US-Lithografiebranche, also v.a. auf GCA. Mitunter sah es nicht schlecht aus, aber im Endeffekt wurde die Firma doch (schon) 1993 dichtgemacht.
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