53-59: Miniaturisierung hatte immer sehr hohe wenn nicht höchste Priorität (besonders wenn es um Raketen ging). Jay W. Lathrop und James R. Nall (für beide existiert sonderbarerweise kein Wikipedia-Eintrag weder in .en noch in .de/4.10.23) hatten die Grundidee, den Vergrößerungsprozeß des Mikroskops auf den Kopf zu stellen und die Linse umgekehrt für die Verkleinerung zu benutzen. 1957 wurde ein Patent für die Fotolithografie (Drucken mit Licht auf Foto-Chemikalien) mit diesem Ansatz angemeldet. Es stellte sich allerdings heraus, dass die vorhandenen Fotolacke die hohen Anforderungen nicht erfüllten (Hochreinheit, keine Staubpartikel, optimale Temperatur und Druck) und man selber neue kreieren mußte. Bei TI nahm sich seit 1958 Morris Chang (geb. 1931 – mit chinesischem Background) leitend und mit großer Expertise wie auch Härte diesem Problem an. Um nicht unterzugehen, mußte auch Fairchild handeln: Sie stellten umgehend Nall bei sich ein. 1963 stellten sie auch noch Andy Grove, der ihnen als bester Student bei Berkeley im Fachbereich Chemie genannt worden war, ein, was sich als eine zukunftsträchtige (US-kapitalistische) Großtat herausstellte. Um zur Massenproduktion zu kommen, mußte man vom manuellen Zusammenlöten von Drähten wegkommen und das Problem mit Lichtstrahlen und reagierenden Fotolacken lösen. Dazu war eine jahrelange vielschichtige multidisziplinäre Kraftanstrengung nötig (Physik, Chemie, Ingenieurwesen, Militärwesen). Der Terminus „Mörser“ (.en mortar) in der Überschrift soll vielleicht diese integrierte Breite zum Ausdruck bringen (Mörtel, Reibschale, Minenwerfer).
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