44) Technologietransfer:


326-334: In diesem Kapitel geht es in der Hauptsache um die Technologietransferbedingungen der Firmen IBM, AMD und ARM in 1. Linie auf dem Serversektor mit China. I) IBM: IBM kurz für International Business Machines Corporation, gegründet 1911 im Staate New York, ist vermutlich das IT-Unternehmen mit der weltweit bedeutendsten Geschichte über mehr als 100 Jahre. Von allen US-Tech-Firmen pflegte keine engere Beziehungen zur US-Regierung als IBM. IBMs „Power“-Chiparchitektur hatte einst eine wichtige Rolle bei Unternehmensservern gespielt, war hier aber in den 2010er-Jahren ins Hintertreffen geraten. Nach den Snowden-Leaks brach zudem der Umsatz von IBM in China um 20 % ein. Die IBM-Spitze besuchte China hernach öfters und brachte eine Zusammenarbeit in Sachen Halbleitertechnologie im Gegenzug gegen entsprechenden Marktzugang in China (dem Vernehmen nach) ins Gespräch. China hatte hier gewaltige Defizite. Dazu kam es dann auch. II) AMD: Nur 3 Firmen weltweit besaßen das erforderliche geistige Eigentum zur Herstellung von x86-Chips: Intel, AMD und eine kleine taiwanesische Firma namens Via. Intel war die Großmacht. AMD machte eine sehr durchwachsene 2. Dekade des 21. Jahrhundert durch. Sie verkauften ernsthaft 2013 ihren Hauptsitz in Austin (Texas), um Bargeld zu beschaffen. 2016 verkaufte AMD 85 % seiner Halbleitermontage-, Test- und Ummantelungsanlagen in Penang (Malaysia) und Suzhou (China) für 371 Millionen $ an ein chinesisches Unternehmen. Natürlich liefen westliche Medien Sturm gegen diese Deals. Zudem lizenzierte AMD schlau modifizierte x86-Chips für China – und zwar so, dass der Deal nicht CFIUS-zustimmungspflichtig war. III) CFIUS: Kurz für Committee on Foreign Investment in the US ist eine 1950 im Kalten Krieg gegründete Organisation, die ihren Ursprung bis heute nicht verleugnen kann und die sämtliche Aktivitäten von US-Firmen, nicht nur innerhalb der USA, sondern insbesondere auch mit China, überwacht. Sie kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt in wirtschaftliche Kollaborationen (eliminierend) reingrätschen (Marktwirtschaft?). IV) Ein Beispiel dafür ist, wenn sich ein Zusammenhang zur chinesischen Firma Sugon, die sich mit Chinas Verteidigung und Sicherheit befassen soll, hergestellt werden kann. 2017 setzte Trump Sugon auf die schwarze Liste. Umgekehrt: Die USA betreiben im Ausland zwischen 750-1000 militärische Entitäten, China eine (in Djibouti). Würden China und die Welt dieselben Kriterien auf die USA anwenden, wäre die IT-Revolution in den USA nur noch eine US-Binnenmarktangelegenheit. V) ARM: ARM ist nicht so kurz auf den Punkt zu bringen: Die ARM-Mikroprozessor-Architektur spielt auch bei Servern eine Rolle, ist aber ein Platzhirsch bei Smartphones. Weit zurückreichenden britischen Ursprungs (1983) gehört sie inzwischen zur japanischen Softbank, beim geistigen Eigentum kommen aber US-Behörden auch ins Spiel. Vielleicht ergibt sich an späterer Stelle noch die Möglichkeit, tiefer auf ARM einzugehen. VI) China-Fazit: China hat seine Position hier in den letzten 10 Jahren auf jeden Fall markant verbessert, aber es gibt noch viel zu tun.


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