255-262: In diesem Kapitel geht es um die Frage „wird die US-Halbleiterindustrie im begonnenen 21. Jahrhundert ihre Position behaupten können oder nicht?“. Durch die Internet- (z.B. Facebook) und die mobile Revolution (z.B. iPhones) waren die IT-Firmen der größten Revolution aller Zeiten ausgesetzt. Ex-Intel-CEO Andy Grove, seit 2005 im Ruhestand, trat 2010 mit einem eher pessiministischen Statement hervor. Was er gerne gehabt hätte, wäre, dass die USA die wichtigsten Bereiche ausreichend unter eigener Kontrolle hätten. Das war z.B. bei der Produktion des iPhones nicht der Fall, da nur wenige Komponenten in den USA gefertigt wurden. Bei Lithiumbatterien für Elektrofahrzeuge sah es noch viel schlimmer aus. In der Lithografie (ASML/NL) war die Situation nicht unproblematisch. Er schlug vor, eine spezielle Steuer auf ausgelagerte Produktionen zu erheben. Es wurde ihm aber nicht besonders zugehört – war das mehr die Paranoia eines alten Mannes? Das Offshoring nach SO-Asien war zentrales und überwiegend erfolgreiches Element des Geschäftsmodells der US-Chipindustrie. Es war nach wie vor unmöglich, einen Spitzenchip herzustellen, ohne auf US-Werkzeuge zurückzugreifen. China wurde damals noch nicht als Gefahr gesehen. Viele einigten sich auf die Parole: Wir müssen einfach schneller sein als unsere Rivalen! Wie sollte es aber in 10 Jahren aussehen? Eine Studie des US-Militärs kam 2007 zu dem Ergebnis, dass die führende Stellung der USA „vermutlich in den nächsten 10 Jahren aufgezehrt werden (wird)“.
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