163-170: In diesem Kapitel geht es in der Hauptsache um die DRAM-Firma Micron, die 1978 in der Hauptstadt von Idaho Boise im Nordwesten der USA in den Bergen gegründet wurde. Der globale Platzhirsch war damals Fujitsu und AMD, National Semiconductors, Intel und weitere Branchengrößen waren gerade dabei, aus dem DRAM-Markt auszusteigen, als hingegen die Zwillingsbrüder Joe und Ward Parkinson mit zwei anderen Micron gründeten. Die Firma ist heute eine der größten Halbleiterfirmen weltweit und tritt oftmals unter der IT-Marke „Crucial“ auf. Wie konnte das gelingen? 1. Standortvorteil: Grundstückspreise und Strom waren in Boise günstiger als in Kalifornien oder Japan, u.a. dank der günstigen Wasserkraft. 2. IT-Firmendefizit in Boise (im Hinterwald). 3. Politik der aggressiven manischen Kostensenkungen in der Firma (um Japan zu unterbieten) (aber auch: Forderer von Marktwirtschafts-widrigen Zollerhöhungen). 4. Glück mit Finanzgebern: Kartoffelchips und Mikrochips: Micron konnte den reichsten Mann Idahos, Jack Simplot (1909-2008) ins Boot holen, der die Firma mit Millionen-Summen unterstützen sollte. Er war ein Tycoon in der Lebensmittelindustrie, Pionier beim Einsatz von Maschinen zum Sortieren, Trocknen und Einfrieren von Kartoffeln für die Weiterentwicklung zu Pommes (Großanlieferer von McDonalds). „Mr. Kartoffelknolle“, der die 8. Schulklasse nicht beendet hatte, wußte von der Physik von IT-Chips so gut wie nichts, aber er hatte einen untrüglichen geschäftlichen „Riecher“ – und das war nicht selten der Vorteil gegenüber den Silicon Valley-Firmen.
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