18) Das Rohöl der 1980er Jahre:

139-144: Hiermit sind Halbleiter gemeint. Anfang der 80er-Jahre waren unterschiedliche Kreise in den USA um die Zukunft der US-Halbleiterindustrie sehr besorgt. Zum einen trafen sich 3 Größen der US-Chip-Industrie in Palo Alto. Sie hatten alle gemeinsam bei Fairchild ihre Karriere begonnen, waren aber inzwischen die CEOs dreier wichtiger Firmen: Intel (Noyce), AMD (Sanders) und National Conductors (Sporck seit 1967). Sie fürchteten, dass sich das, was sich in den 70er-Jahren in Sachen Öl 1973 und 1979 zugetragen hatte, dass nämlich arabische Staaten den USA den Ölhahn zugedreht hatten, jetzt in abgewandelter Form mit Japan als dem „Saudi-Arabien“ der Halbleiter wiederholen könnte. Die US-PC-Industrie war allerdings nicht betroffen, sondern florierte die ganzen 80er-Jahre enorm. Aber 1986 hatte Japan die USA bei der Anzahl der produzierten Chips überholt und gegen Ende der 1980er-Jahre lieferte Japan zudem 70 % der weltweiten Lithografietechnik. Das Pentagon war ebenso alarmiert und die zahlreichen mit dem Pentagon verwobenen Firmen ebenso. Der bisherige strategische US-Japan-Plan schien nicht mehr zu funktionieren. Japan, als Verbündeter im Kalten Krieg, hatte seine Militärausgaben auf ca. 1 % des BIP gedeckelt, hatte daher anteilig weit mehr Ressourcen für die Wirtschaft frei als etwa die USA, die den kostspieligen militärischen „Schutz Japans im West-Bündnis“ trugen. So war Japan zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt herangewachsen und ihre Erfolge in der Hightech-Industrie bedrohten unmittelbar die militärische Vorherrschaft der USA.


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