124-130: Im Silicon Valley war ein kriegerisches Vokabular, z.B. bei Noyce, Sporck oder Jerry Sanders (geb. 1936, er gründete 1969 die Firma AMD – für Advanced Micro Devices), ein ständiger Wegbegleiter. Es bezog sich sowohl auf die Konkurrenz innerhalb der USA (Originalton Sporck: „Haut sie um, bekämpft sie, tötet sie“) als auch – und noch schärfer ausgeprägt – auf die japanische Konkurrenz. Wir sind im (Wirtschafts-)Krieg mit Japan – hieß es. Mit der inländischen Konkurrenz waren jahrzehntelange Rechtsstreitigkeiten und Abkupfern keine Seltenheit, andererseits: Es war immerhin noch genügend Wachstum für alle da – wäre da nicht die japanische Konkurrenz. Ihr warf man 4 Verfehlungen vor: 1. Diebstahl geistigen Eigentums/Wirtschaftsspionage: Es war nicht so, dass es so etwas nicht gegeben hätte. Es wurden sogar Scheinfirmen vom FBI gegründet (Glenmar), um die japanische Seite (Hitachi) in Fallen zu locken. Die Zahl der dokumentierten Fälle japanischer Wirtschaftsspionage blieb jedoch eher gering. 2. Die Japaner profitieren von einem abgeschotteten Binnenmarkt: Da ist was dran. Für die japanische Seite war es sehr viel einfacher, auf dem US-Markt Fuß zu fassen als umgekehrt. 3. Japans Regierung subventioniert die japanischen Chiphersteller: Hier war die Situation weniger eindeutig, denn auch die US-Regierung war stark in die Förderung der US-Halbleiterindustrie involviert. 4. In den USA sind die Kapitalkosten sehr hoch, in Japan sehr niedrig. Das führte dazu, dass die Banken in den USA in Krisensituationen schnell den Stecker zogen, während japanische sehr lange weiter Kredite gewährten.
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