10) „Die Transistor-Mädchen“:

86-91: Zum Gesamtpaket des Mooreschen Gesetzes gehört auch, dass die Lohnkosten so weit wie möglich gedrückt werden sollten. Im alten Osten der USA war das nicht so einfach, weil hier die Position der Gewerkschaften stärker war. Dies mußte Charles E. Sporck (1927+), ein hartgesottener Manager, der Ingenieurwissenschaften studiert hatte, erfahren, als er am Fließband eine Produktivitätssteigerung durchsetzen wollte; bei einer Protestkundgebung wurde sein Konterfrei verbrannt und die Unternehmensführung ruderte zurück. 1959 wechselte Sporck daraufhin nach Fairchild Semiconductor an die Westküste. Im Silicon Valley waren die Gewerkschaften schwach. Hier war es verbreitet, den Arbeitern Aktienoptionen zukommen zu lassen, was hingegen an der Ostküste praktisch unbekannt war. Auf ihrer Suche nach sehr billigen Arbeitskräften hatten Halbleiter-Agenten ohne größeren Erfolg die ganze USA abgesucht. 1963 flog Sporck nach Hongkong, die Löhne lagen hier bei 1/10 der US-Löhne, und hier wurde die 1. Montagefabrik der US-Halbleiterindustrie eröffnet, andere Halbleiterfirmen folgten schnell, und andere Lokalitäten wie Singapur und Penang (Malaysia) ebenso. Besonders angetan waren die US-Manager von der Arbeitsleistung der vorwiegend chinesischstämmigen Mädchen – daher die Kapitelüberschrift. Miller gibt das Schlußwort an Sporck: Im Silicon Valley hatten wir Probleme mit den Gewerkschaften, in Asien nicht.


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